Mittwoch, 17. Februar 2010

Zurück aus dem Off

Eigentlich hat man ja keine Termine in der Elternzeit - und ist trotzdem ständig beschäftigt. Wie beschrieb der bloggende Vater seine plötzliche Erkenntnis so schön: "Die Elternzeit IST der Termin." So isses. Man macht rein gar nix den ganzen Tag - und ist doch die ganze Zeit auf Achse und am Abend fix und alle. Obwohl ich, als Abendmensch, eher am Vormittag durchhänge, und abends dann noch mal ein bisschen aufwache.
Die Zeit verfliegt: Kind windeln, Kind anziehen, Kind füttern, Kind windeln, Kind beaufsichtigen, Kind windeln, Kind füttern, Kind bespaßen, Kind windeln, Kind füttern ...
Murkeline ist gerade in der anhänglichen Phase: Sie will immer bei mir sein. Und immer heißt: IMMER! Bei manchen Verrichtungen des täglichen Lebens ist das ganz schön anstrengend, ich sach nur: Toilette. Duschen. Haare waschen. Mit kochendem Wasser hantieren. Wischen. Schiebeschranktüren aufmachen. Katzenklo saubermachen ... Aber das ist ja alles so in zwei Jahren dann vorbei ;-)

Aber natürlich ist diese Phase, in denen die Kleinen sich die Welt erobern, nicht nur anstrengend, sondern vor allem wunderschön. Jeden Tag entdeckt Murkeline etwas Neues, wundert sich, freut sich, ist neugierig, lacht lauthals über ihre Entdeckungen und über Dinge, die sie mag. Herzallerliebst auch, wenn sie meckert, weil ich ihr etwas nicht recht mache (aus dem Zimmer gehen, ihr ein "Spielzeug", das ich nicht als Spielzueg klassifiziere, wegnehme). Lieblingsspielzeuge zurzeit: Küchenschüsseln, Geschenkpapier, Geschenkband, Wäscheklammern, der hässliche Clown, Bücher, Zeitungen, Kataloge, Fernbedienung, Telefon, Mamas Socken und natürlich sämtliche Kabel. Und Frau Katze, wenn die nicht immer fliehen würde vor dem kleinen Wirbelwind.
Und am interessantesten sind immer die verbotenen Früchte:


Was haben wir sonst noch erlebt in den letzten Wochen? Ich war mal wieder krank, eine fette Bronchitits mit Angina im Doppelpack - etwas, das man sich als Alleinerziehende lieber sparen sollte. Ein paar Tage war ich so ziemlich handlungsunfähig, bis die Antibiotika (oder die Kräutertees oder die Zeit) endlich halfen. Murkeline wurde irgendwie notdürftig versorgt von Freunden und einer Familienpflegerin - die ich mir allerdings auch erst dann heranorganisieren konnte, als ich wieder bei Stimme war. Vorher ging nicht mal flüsterndes Telefonieren. Wieder etwas gelernt: Notfallpläne für solche Fälle müssen parat sein, also eine schriftliche Auflistung, wie man Hilfe ranorganisiert und wie Murkeline zu versorgen ist.

Und trotz alledem treibt mich immer noch der Wunsch nach einem Geschwisterchen für Murkeline um.

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