Dienstag, 20. Oktober 2009

Ein Tag im Leben der Murkeline

4.00 Uhr:
Ausgeschlafen! Hmm, hab ich Hunger. Hunger. Hunger! Hej, Mama, hörste nicht? Ich würd schon gern jetzt mal was trinken. - Ah, da bist du ja. - Hej, ich hab Hunger, hab ich gesagt. Wo gehst du hin? - Na endlich. - Hmm....

4.30 Uhr:
Satt und müde. Na gut, schlaf ich eben noch 'ne Runde, wenn du nicht mit mir redest.

7.30 Uhr:
Ich glaub, ich hab schon wieder Hunger. Hallo? Haalooo! Haaaaaaaaaalooooooo! - Na, wird ja Zeit ... Hmmm.

8.00 Uhr:
Na endlich werd ich aus diesem Schlafsack rausgepult. Strampelt sich viel besser. Oh, alles aus, noch besser! Die neue Windel ist ja ganz leicht.
Was gibt's denn heute Interessantes zu gucken? Ok, die Flugzeuge hängen noch. Und da ist die Sechsfüßer-Raupe ... mit der hab ich viel zu erzählen.

8.30 Uhr:
Wir haben alles schon durchgesprochen. Gut, dass Mama mich jetzt mit in die Küche nimmt. Da klappert sie immer fein.
Jetzt klappert sie nicht mehr ... Das ist immer, wenn sie dieses braune Zeug aus der Tasse mit den schicken roten Punkten trinkt. Dann legt sie die Füße hoch und hält sich Papier vors Gesicht. Ist nicht mal bunt, macht aber lustige Geräusche, wenn man drauf haut. Geht von hier aus aber nicht. Echt langweilig. Da döst man doch glatt weg.

9.00 Uhr:
Muss der Raupe erzählen, was in der Küche los war. Und mich um meine Schlüssel kümmern. Krieg ich gar nicht in den Mund, wenn der Schnuller drin ist. Spuck ich ihn eben aus. - Haaallo, mein Schnuller ist weg! Will ich wieder haben! Sofort! Schnuller! Haaallo! - Na endlich. - Pfft, das mit dem Ausspucken war aber lustig. Mach ich gleich noch mal. - Haaallo, mein Schnuller ist weg! Will ich wieder haben! Sofort! Schnuller! Haaallo! - Na endlich. - Pfft, das mit dem Ausspucken war aber lustig. Mach ich gleich noch mal. - Haaallo, mein Schnuller ist weg! Will ich wieder haben! Sofort! Schnuller! Haaallo! - Na endlich.
...
Bin ein bisschen müde. Schlafen wär aber echt doof. Könnt ja was essen. Mal Mama rufen, schön laut, damit sie's auch hört.

11.15 Uhr:
Jetzt krieg ich noch was angezogen. So kalt war's doch gar nicht. Oh, wir gehen wieder in die Küche, fein. Aha, orange Pampe. Kenn ich. Gar nicht so übel. Ich glaub, das nennt man Fingermalfarbe. Gleich mal ausprobieren.

11.30 Uhr:
Aber was Richtiges zu trinken hinterher wär schon nicht schlecht!

11.45 Uhr:
Hmm. Satt und müde.

12.00 Uhr:
Bin schon wieder wach! Wieso werd ich da gleich wieder halb ausgezogen?

12.05 Uhr:
Ich schau noch mal nach meinem Schlüsselbund. Hurra, da ist er! Aber kein Schnuller da. Nehm ich eben den Daumen. Klappt immer, da bringt Mama sofort einen Schnuller.

12.30 Uhr:
Mit den Schlüsseln ist alles in Ordnung. Hab mich mal auf die Seite gedreht und schau nach dem Clown. Der ist in einer Tasche versteckt. Mal sehn, ob ich ihn da befreien kann. Schwierig, schwierig.

13.00 Uhr:
Also wenn man als Erwachsener keine Selbstgespräche mehr führen soll, dann mag ich gar nicht groß werden. Wenn ich Selbstgespräche führe, freuen sich immer alle. Gibt ja auch immer was zu erzählen.

13.30 Uhr:
Naja, mit Mama erzählen ist auch nicht schlecht. Ist auch schön, wenn wir uns mal gemeinsam um das Schlüsselbund kümmern. Kann ich ja nicht immer alleine machen. Bringt mich manchmal glatt zum Weinen, wenn ich mich ganz allein um die vielen Schlüssel sorgen muss.

15.00 Uhr:
Endlich wieder was zu trinken.

15.30 Uhr:
Was denn nun, ausziehen oder anziehen? Dieses Hin und Her immer. Hej, mir ist zu warm!

15.35 Uhr:
Och, das ist ja beruhigend. Kann man schön vor sich hin träumen ... Und meine Hände sehen ganz anders aus. Die Finger sind weg? Ich seh sie jedenfalls nicht. Muss ich mal drüber nachdenken.

18.00 Uhr:
Och nöö, die Spielwiese ist langweilig. Alles ist langweilig und doof. Na gut, eine Runde durch die Wohnung ist ok. Obwohl, eigentlich auch langweilig.

18.30 Uhr:
Alles doof!

18.35 Uhr:
Alles so was von doof!

18.40 Uhr:
Na, ein Lichtblick, es gibt was zu trinken.

19.00 Uhr:
Oh, ich glaub, hier war ich schon mal. Mal schauen, ja, der Elefant ist da. Und diese komische Metall-Musik hab ich auch schon gehört. Her mit dem Schnuller, dann kann ich in Ruhe noch mal schauen, was denn nun mit meinen Händen und Fingern los ist. Das braucht Konzentration. Und Licht brauch ich dazu, wenigstens ein bisschen!
...
Die Hände werden schwer ...


Das war ein ruhiger Tag. Für die unruhigen immer mal ein Schreistündchen einfügen und den Abendpart verlängern (mit eingeschobenem Schreisegment).

2 Kommentare:

Bianca hat gesagt…

Ach wie schön und lustig. So ein Alltag mit Baby ist doch recht interessant. Schön hier mal so ausführlich davon zu lesen.

LG Bianca (traumsuse 27 von SFMK)

acoma hat gesagt…

Hihi, und mir kam's nach dem Aufschreiben gar nicht mehr interessant vor. Ich dachte, was machen wir denn eigentlich den ganzen Tag? Denn langweilig ist mir nicht ;-)